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Mit einem Pflichtenheft zum CAQ-Projekterfolg

Hand einer Geschäftsfrau hält leuchtende Glühbirne

Das Erstellen von Lasten- und Pflichtenheften erfreut sich nicht gerade großer Beliebtheit, beides kann jedoch den Prozess der Produktentwicklung und Produktverwirklichung erheblich erleichtern. Lasten- und Pflichtenheft sind Bestandteil einer gelungenen Projektkommunikation zwischen Ihnen und Ihrem CAQ-Anbieter. Mit dem Pflichtenheft antwortet der Fachmann auf das Lastenheft des Auftraggebers. Haben Sie im Lastenheft die Anforderungen an das Projekt festgelegt, so beschreibt der CAQ-Anbieter die konkrete Umsetzung im Pflichtenheft.

Der Aufbau von Pflichtenheften kann von Unternehmen zu Unternehmen variieren. Die folgenden Themenpunkte orientieren sich am Aufbau eines Pflichtenhefts nach Balzert. Welche Punkte Sie in einem seriösen Pflichtenheft erwarten dürfen, erfahren Sie in diesem Blogartikel.

Welche Themen gehören in ein gutes Pflichtenheft?

Ziel Ihrer CAQ-Software

Sie als Auftraggeber haben ein Ziel formuliert (Muss und Wunschkriterien), welches die Software für Sie erfüllen soll. Der Auftragnehmer muss diese Zielsetzung im Pflichtenheft als umsetzbar bestätigen. Der Softwareanbieter sollte hier auch eine Abgrenzung dahingehend vornehmen, was das Produkt nicht erfüllen wird. Dies hilft bei der Definition der Software und dient der Klarheit über die vereinbarte Leistung zwischen Ihnen und Ihrem Vertragspartner.

Projektphasen und Meilensteine

Die von Ihnen nach dem S.M.A.R.T.-Prinzip erstellten Ziele kann der Softwareanbieter aufgreifen. Er wird Ihnen entweder Ihre Aufteilung bestätigen oder Veränderungsvorschläge machen und begründen, warum eine andere Aufteilung der Projektphasen und Meilensteine aus seiner Sicht erforderlich ist. Hier ist eine persönliche Abstimmung sehr hilfreich.

Wo wird die Software eingesetzt?

Hier entnimmt der Softwareanbieter die erforderlichen Daten aus dem von Ihnen erstellten Lastenheft. Dort haben Sie vorgegeben, für welche Zielgruppen (z.B. Entwicklung, Fertigung, Qualitätsmanagement) Ihrer Firma die Softwarelösung entwickelt werden soll, in welchem Betätigungsfeld sie gebraucht wird und an welcher Stelle (z.B. in welchem Prozessschritt) die neue Softwarelösung implementiert werden soll. Der Softwareanbieter nimmt dies auf und ergänzt den Inhalt gegebenenfalls durch technische Details. Auch hier können Sie überprüfen, ob Sie und der Softwareanbieter sich richtig verstanden haben. 

Daten Ihrer CAQ-Software

In diesem Teil des Pflichtenhefts beschreibt der Softwareanbieter verbal und formal welche Daten wie verarbeitet werden. Verbal bedeutet hier beschreibend, ausformuliert, in verständlicher Sprache, formal bedeutet auf eine technisch nachvollziehbare Weise. Als Fachfremder ist vor allem die verbale Beschreibung wichtig, da diese von Ihnen schneller nachvollzogen werden kann. Die Zusammenhänge werden idealerweise anhand von Diagrammen und Modellen dargestellt

Produktübersicht und Produktumgebung Ihrer CAQ-Software

In diesem Abschnitt wird ein Überblick über die Haupteigenschaften des Produktes gegeben und die Produktumgebung beschrieben. Der Hersteller beschreibt die Produktumgebung anhand von Auflistungen der vorhandenen Betriebssysteme und Datenbanken.

Funktionale Anforderungen

In diesem Kapitel werden die Anforderungen detailliert beschrieben und Sie erfahren wie der Softwareanbieter Ihre Anforderungen konkret umsetzen wird. Zur besseren Verständigung verweisen die hier beschriebenen Anforderungen auf das Lastenheft. Außerdem werden hier die Zugriffsrechte/Rollen beschrieben.

Benutzeroberfläche der CAQ-Software

Hier können Sie sich ein Bild von der Benutzeroberfläche Ihrer zukünftigen CAQ-Software machen. Der Hersteller beschreibt Ihnen, wie er das Layout der Software aussieht, wie die Menüführung funktioniert und wie der Bedienfluss ist. Der Produktentwickler versorgt Sie hier mit Informationen und Ansichten der Softwareoberfläche, die Sie und Ihre Mitarbeiter bedienen werden.

Nichtfunktionale Anforderungen

Nichtfunktionale Anforderungen sind solche, die eben nicht die Funktionen, Daten oder die Benutzeroberfläche betreffen. Vorrangig geht es hier um rechtliche Belange, Normen oder auch die Revisionsfähigkeit.

Lieferumfang der CAQ-Software

Hier werden die Leistungsanforderungen wie Umfang und Zeitpunkt genau beschrieben, die Ihre CAQ-Software am Ende erfüllen soll. Überprüfen Sie, ob der Softwareanbieter Ihre Angaben bezüglich anderer Teilaspekte berücksichtigt und aufgenommen hat.

Technische Produktumgebung

Der Softwareanbieter zählt hier die konkreten Bedingungen auf, unter denen das Produkt verwendet wird. Dazu gehören: Hardware, Software, und Schnittstellen. Er benennt auch, mit welchen anderen Anwendungen Ihr Produkt verknüpft werden soll.

Abnahmekriterien und Qualitätsanforderungen Ihrer CAQ-Software

Hier haben Sie und der Softwareanbieter im Idealfall gemeinsam die Qualitätsbedingungen erstellt. Überprüfen Sie, ob auch alle angesprochenen Punkte ihren Weg in das Pflichtenheft gefunden haben z.B. durch gemeinsam definierte Testszenarien.

Fazit

Ein gutes Pflichtenheft unterstützt den reibungslosen Ablauf einer CAQ- Software-Einführung. Lasten- und Pflichtenheft können die Vertragsgrundlage für Ihren Auftrag bilden. Über das Pflichtenheft sichern Sie und Ihr Vertragspartner sich ab, in dem Sie sich über Ziel, Art und Umfang konkret festlegen. Ein gutes Pflichtenheft versorgt Sie mit allen technischen sowie mit allen nötigen verständlichen Informationen.

Hier finden Sie Informationen zum Thema Lastenheft und rund um eine gelungene CAQ- Softwareeinführung.

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